breaths by Stone

breaths by Stone

Autor:Stone
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 8

„Hey, Lotte“, begrüßt mich Betty, als ich ein paar Tage später zur Tür reinkomme. Sie küsst mich auf die Wange, umarmt mich und reicht mir eine Margarita. Wieso weiß sie immer so genau, was ich brauche?

„Ich muss mit dir reden.“ Sie hört sich ernst an.

„Okay“, meine ich und setze mich auf den Barhocker.

Sie schaut mich an. „Du hast mich gefragt, warum ich keinen Kontakt zu meinem Bruder und meiner Mutter hatte. Ich war da noch nicht bereit, darüber zu sprechen. Ich will nicht, dass du einen schlechten Eindruck von John hast oder von meiner Mom. Und ich will noch viel weniger, dass du von mir einen schlechten Eindruck hast. Ich ... ich hab dich nämlich lieb, Lotte. Ich will dich nicht verlieren. Seit du in meinem Leben bist, ist es erst perfekt.“

Ich schaue sie an und habe mal wieder Tränen in den Augen. „Ach, Betty, ich könnte niemals schlecht von dir denken! Du bist der beste Mensch, den ich kenne. Ich liebe dich auch wie verrückt.“

Auch in ihren Augen glitzern Tränen. „Was Schöneres hättest du nie sagen können.“

Ich umarme sie fest und einen Moment stehen wir nur so da, bevor sie sich löst und räuspert. „Aber du hast auch ein Recht zu erfahren, was zu diesem Bruch geführt hat.“ Sie setzt sich hin, trinkt einen kleinen Schluck. „Ich bin als Teenager schwanger geworden. Weder meine Mutter mit ihren christlichen Moralvorstellungen noch mein Bruder, der Traditionalist, fanden das in irgendeiner Weise amüsant.“

In dem Moment klingelt mein Telefon und mit einem kurzen Blick realisiere ich, dass es das Krankenhaus ist.

„Betty, tut mir leid. Ich muss da ran gehen“, sage ich schuldbewusst. Ich drücke den grünen Knopf und sage: „Lindquist.“

„Charlotte, du musst sofort in die Notaufnahme kommen“, höre ich Joshs Stimme durch die Leitung. Er klingt aufgeregt, so kenne ich ihn gar nicht. „Wir haben eine Krise epischen Ausmaßes.“

„Was ist passiert?“, frage ich und greife schon nach meiner Tasche. Im Rausgehen werfe ich Betty einen entschuldigenden Blick zu. Ihr Gesicht ist weiß, und ich bekomme ein schlechtes Gewissen, weil ich mir ihre Geschichte nicht zu Ende angehört habe. Sie wurde als Teenager schwanger? Die Arme! Es ist furchtbar, sich vorstellen zu müssen, dass Betty so eine schwere Zeit durchmachen musste. Und was ist mit dem Kind passiert? Hat sie abgetrieben, es zur Adoption freigegeben? Oder ist es gestorben? Gott, die Arme! Ich muss dringend daran denken, sie schnellstmöglich zu bitten, mir alles zu erzählen. Wieso klingelt das Telefon auch immer in den falschen Momenten?

Als ich ein paar Minuten später durch den Eingang der Notaufnahme eile, sehe ich meine Pfleger und Ärzte um den Empfangstisch stehen. Sie alle schnattern aufgeregt durcheinander.

Josh bemerkt mich als erstes. „Charlotte!“

„Was ist passiert?“, frage ich mit meiner strengen Arztstimme.

Augenblicklich herrscht Ruhe und Josh erklärt: „Vor ein paar Stunden sind zwei Krankenwagen gekommen. In einem lag ein Mann mit einem zerquetschten Bein und in dem anderen eine Frau mit Schlaganfall. Ich habe Dr. Rosenthal den Mann zugeteilt und Dr. Miller die Frau. Ich hab mich um die Papiere gekümmert



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